Versicherheitlichung
Zur Akzeptanz von Sicherheitsmaßnahmen in Theorie und Praxis
25. und 26. Mai 2011 – Universität der Bundeswehr München
Auslöser für die breite Debatte um die Einführung bzw. Verstärkung von Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Raum waren die Anschläge vom 11. September 2001. Intensiviert wurde die Diskussion durch die Anschläge in Madrid und London sowie mehrere – gescheiterte – Anschlagsversuche und regelmäßige Anschlagsdrohungen.
Die Wahrnehmung von Sicherheit hängt dabei eng mit der Frage zusammen, was in einer Gesellschaft intersubjektiv als Sicherheitsbedrohung geteilt wird. Der Verständigungsprozess zwischen Politik und Gesellschaft darüber, was als Sicherheitsbedrohung gilt, beginnt demnach mit einem „Sprecher“, der auf eine existenzielle Bedrohung hinweist. Wird die Sicherheitsbedrohung vom „Publikum“ des Sprechers geteilt, kann von einem erfolgreichen Akt der „Versicherheitlichung“ (securitization) gesprochen werden. In der Folge eröffnet sich für die entsprechenden politischen Akteure ein so genanntes window of opportunity für die Einführung von außerordentlichen Sicherheitsmaßnahmen, deren Durchsetzung unter „normalen“ politischen Bedingungen nicht möglich gewesen wäre.
Doch nicht jede Sicherheitsmaßnahme wird von dem jeweiligen Publikum akzeptiert. Stets gilt es, gesellschaftliche Güter abzuwägen. So berührt die Einführung neuer Sicherheitsmaßnahmen wie des Body Scanners an Flughäfen oder die Videoüberwachung öffentlicher Plätze oftmals den Schutz subjektiver Privat- und Freiheitsrechte. Daneben beeinflussen insbesondere soziokulturelle Werte und Normen die Akzeptanz von Sicherheitsmaßnahmen. Welche Sicherheitsmaßnahmen im Kontext verschiedener Sicherheitskulturen geeignet sind und gesellschaftlich akzeptiert werden, ist nach wie vor unklar. Das Projekt „SIRA“ zielt darauf ab, diese Forschungslücke zu schließen und befasst sich in diesem Sinne mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Raum.
Mittwoch, 25. Mai 2011 (Gebäude 33, Raum 1311) |
|
16.30 Uhr |
Anreise |
17.00 Uhr |
Begrüßung Prof. Dr. Carlo Masala |
17.30 Uhr |
Eröffnung – Versicherheitlichung und die Akzeptanz von Sicherheitsmaßnahmen Eröffnungsreferentin: Dr. Anna Geis, Goethe-Universität Frankfurt/Main Impulsvortrag: Philipp Klüfers, SIRA/Universität der Bundeswehr München – Thesenpapier zum Video Moderation: Prof. Dr. Carlo Masala |
19.30 Uhr |
Abfahrt zum Abendessen im Brauhaus in Aying |
Donnerstag, 26. Mai 2011 (Senatssaal) |
|
9.00 Uhr |
Panel I –Akzeptanz und Bevölkerung „Die Akzeptanz neuer staatlicher Überwachungsmaßnahmen in der Bevölkerung“ Referentin: Christina Schlepper, Institut für Sicherheits- und Präventionsforschung Hamburg Moderation: Dr. Susanne Fischer |
10.30 Uhr |
Pause |
10.45Uhr |
Panel II – Akzeptanz und Luftverkehrssicherheit „Akzeptanz und Akzeptabiliät aus Sicht der Angewandten Ethik“ Referenten: Andreas F. X. Wolkenstein/Heidi Schäfer, Eberhard Karls Universität Tübingen – Thesenpapier zum Video „Akzeptanz neuer Sicherheitstechnologien. Ergebnisse einer Erhebung an zwei deutschen Flughäfen zur Akzeptanz von Körperscannern“ Referent: Peter Lemke, Institut Ökonomie und Prävention München – Thesenpapier zum Video Moderation: Sebastian Enskat |
12.15 Uhr |
Mittagessen im Restaurant Brandl auf dem Universitätscampus |
13.15 Uhr |
Panel III – Akzeptanz und Videoüberwachung „Akzeptanz und Videoüberwachung“ Referentin: Prof. Dr. Maja Apelt/Norma Möllers, Universität Potsdam – Quelle: Apelt, Maja/Möllers, Norma (i.E.): Akzeptanz und Videoüberwachung. In: Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik, Nr. 3 (2011), o.S. „Polizeiliche Anforderungen an die Videotechnik – Vorgaben des Datenschutzes: (K)ein Zielkonflikt?!“ Referent: Dietrich Schleimer, Bundespolizei Moderation: Philipp Klüfers |
14.45 Uhr |
Pause |
15.00 Uhr |
Panel IV – Versicherheitlichung und die Akzeptanz von Sicherheitsmaßnahmen „Versicherheitlichung und Security Governance“ Referent: PD Dr. Bernhard Frevel, Fachhochschule für öffentliche Verwaltung – Thesenpapier Moderation: Prof. Dr. Carlo Masala |
16.00 Uhr |
Abschlussdiskussion Moderation: Prof. Dr. Carlo Masala |
16.30 Uhr |
Ende der Veranstaltung |