Risikobasiert vs. One Size Fits All?
Zur Zukunft der Sicherheitsmaßnahmen im zivilen Luftverkehr
15-16. Mai 2012 EBS Universität für Wirtschaft und Recht bei Wiesbaden
In der Diskussion um die Zukunft von Sicherheitsmaßnahmen im zivilen Luftverkehr stehen derzeit verschiedene Ansätze risikobasierter Sicherheitsmaßnahmen bzw. -kontrollen im Fokus. Diese basieren u.a. auf sogenannten Trusted-Traveller-Programmen, bei denen die Passagiere aufgrund der freiwilligen Herausgabe von Daten als „vertrauenswürdig“ eingestuft werden können und schneller die Sicherheitskontrollen passieren dürfen. Oder sie basieren auf einem vor Ort durchgeführten Profiling, wie dies bereits in Israel praktiziert wird. Hierbei beobachtet und befragt geschultes Personal die Passagiere und entscheidet aufgrund ihres Verhaltens sowie bestimmter Aussagen und Kriterien die Einordnung in unterschiedliche Risikoklassen, welcher eine entsprechende Intensität der Kontrolle folgt.
In den bisher in die Diskussion eingegangenen Vorschlägen – wie dem „Checkpoint of the Future“ der IATA – bleibt freilich offen, welche Verhaltensmerkmale bzw. welche sozialen, kulturellen oder ethnischen Kriterien bei der Beurteilung als Maßstab gelten können und sollen. Aber umstritten ist auch, ob eine Passagierdifferenzierung überhaupt akzeptabel wäre oder ob nicht eine Gleichheit der Kontrolle („One Size Fits All“) geboten sei. Im Rahmen der 3. Conference Series möchten wir versuchen, die Möglichkeiten und Probleme der Passagierdifferenzierung auszuloten. Dies erscheint umso wichtiger, als grundlegende rechtliche, technische sowie soziale und kulturelle Fragen berührt werden.
Agenda
Dienstag, 15. Mai 2012 | ||
12.30 Uhr | Anreise | |
13.00 Uhr | Begrüßung
Prof. Dr. Wolfgang Bonß, Leiter SIRA-Teilprojekt Soziologie, Universität der Bundeswehr München |
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13.30 Uhr | Eröffnung – Erweiterte Einführung zu Ansätzen risikobasierter Passagierkontrollen
Holger Pansch, Leiter SIRA-Teilprojekt EBS Business School |
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14.30 Uhr | Kaffeepause | |
15.00 Uhr | Verhaltensmustererkennung – Beispiele aus der Praxis
Ulrich Dünnes, Geschäftsführer der Security Training International GmbH |
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16.00 Uhr | Kaffeepause | |
16.20 Uhr | Ethische Aspekte von risikobasierten Passagierkontrollen
Matthias Leese, Mitarbeiter am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften, Universität Tübingen, Forschungsschwerpunkt Sicherheitsethik |
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17.20 Uhr | “Die multikriterielle Bewertung technologischer Innovationen im Bereich der Luftverkehrssicherheit unter Berücksichtigung nicht-technischer Dimensionen”
Stephan Grandt, SIRA-Teilprojekt Fraunhofer ISI |
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18.20 Uhr | Abendprogramm | |
Mittwoch, 16. Mai 2012 |
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9.30 Uhr | Kontrollen im Luftverkehr: Mediale Aspekte der Passagierdifferenzierung und des Profiling
Katrin Wagner, SIRA-Teilprojekt Soziologie, Universität der Bundeswehr München |
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10.30 Uhr | Passagierdifferenzierung im Luftverkehr – Empirische Aspekte
Dr. Gerrit Herlyn, SIRA-Teilprojekt Anthropologie, Universität Hamburg |
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11.30Uhr | Mittagspause | |
13.00 Uhr | Passagierdifferenzierung im Luftverkehr: Rechtliche Herausforderungen
Prof. Dr. iur. Elmar Giemulla, Honorarprofessor für Luftrecht an der TU Berlin, Adjunct Professor für Luftrecht und Luftsicherheitsrecht an der Embry-Riddle Aeronautical University, Professor für Verwaltungsrecht an der Fachhochschule des Bundes, Attorney at Law (New York) |
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14.30 Uhr
15.15 Uhr |
Ende der Veranstaltung |